Kattenberg 27
JOHANNA MOSES
Johanna Moses | 1864–1942 Treblinka (Gaskammer) |
„Moses Hannchen“, wie man sie nannte, war 1864 in Stommeln geboren. Sie blieb unverheiratet und lebte bis 1938 in Ihrem Elternhaus am Kattenberg, in dem sie einen kleinen Nachbarschaftsladen betrieb. Er genügte ihren bescheidenen Lebensansprüchen. Bei Kindern war sie sehr beliebt und auch bei der Nachbarschaft auf dem Kattenberg wegen ihrer Warmherzigkeit wohlgelitten. Ihr Bruder Carl Moses lebte in Haus Nettegasse 1. Mit ihm und seinen Kindern und Enkelkindern lebte Johanna Moses in enger Familiengemeinschaft. Besonders liebevoll kümmerte sie sich um dessen geistig behinderte kleine Enkeltochter Ilse. Nach der Reichspogromnacht 1938 durfte sie ihren kleinen Laden in Stommeln nicht weiterführen. Die 74-Jährige verzog zu ihrer Nichte Anna Katz geb. Moses nach Köln. Bei ihr traf sie auch die kleine Ilse wieder. 1941 wurde diese Wohngemeinschaft jedoch gewaltsam getrennt. Zuletzt war Johanna Moses in einem „Judenhaus“ in der Bachemer Straße einquartiert. Am 15. Juni 1942 wurde sie ab Köln-Deutz-Tief nach Theresienstadt deportiert, von dort aber bereits am 19. September 1942 in einem Massentransport von etwa 2000 Personen in das Vernichtungslager Treblinka weitergeleitet, wo sie unmittelbar nach der Ankunft in der Gaskammer starb. Sie war damals 78 Jahre alt.
Haus Kattenberg 27
Johanna Moses vor ihrem Laden mit Großnichte Ilse Moses
Johanna Moses
Bis 1938 genutzte Hohlmaße aus dem Laden von Johanna Moses